Ausflugsgaststätte

Zum Goldenen Kienapfel

Dieses Gasthaus ließ der Gutsbesitzer von Itzenplitz in der Zeit von 1830 bis 1835 für seine beiden Bediensteten Christoph Wiebeck und dessen Braut Henriette erbauen. Die abseits gelegene Waldgaststätte diente Holzfällern und Waldhütern als Unterschlupf. An Wochenenden ging es manchmal bei Musik recht fröhlich zu. In den Sommermonaten war der "Goldenen Kienappel" für die Tangerhütter ein beliebtes Ausflugsziel. Das Gehöft an der alten Heerstraße musste 1888 dem Bau eines Schießplatzes mit einer 10 km langen Schießbahn (Richtung Tangerhütte – Jerchel) weichen. Dass hier einst Gebäude standen, lässt sich heute nicht mal mehr erahnen.

Aus einer Artikelserie in der „Volksstimme“ von 1966:

Im Archiv des heutigen Ernst-Thälmann-Werkes fand sich dazu folgende kurze Notiz: „Bei der Anlage des Schießplatzes Tangerhütte wurde es notwendig. den Besitzer einer verrufenen Waldschenke auszukaufen, die mitten in der vorgesehenen Schussbahn lag. Es wurde, ohne viel zu handeln, ein sehr hoher Preis dafür bezahlt. der es dem Wirt ermöglichte, sich in Berlin niederzulassen und noch einen guten Spargroschen beiseite zu legen. Alle Nachbarn freuten sich über das Verschwinden des anrüchigen Lokals. Als Gruson zum ersten Mal den Platz in Augenschein nahm, war auch zu unser aller Verwunderung der bereits verzogene Wirt wieder zur Stelle und klagte ihm vor, wie schwer es für ihn gewesen sei, die Geburtsstätte seiner Kinder verlassen zu müssen, erzielt auch richtig, dass ihm auch nachträglich rund 50 v. H. der Kaufsumme mehr bewilligt wurde."
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